Patrick
Interview
Interview: Fabian Schwarzenbach Foto: zvg und Lukas Müller

Patrick "Almi" Allmandinger

Patrick „Almi“ Allmandinger, Sie gehen unter die „Baizer“. Was planen Sie?


Wir eröffnen ein „Fasnachtsstübli“ für Fasnachtsbegeisterte und Touristen. Wir wollen ihnen unser Kulturerbe näher bringen.


Können Sie uns noch etwas genauer erzählen?


Für Touristen, die ausserhalb der Fasnachtszeit nach Basel kommen, werden wir Teil von Führungen von Basel Tourismus. Wir erklären, was der Morgenstraich ist, in dem wir den Raum verdunkeln, das Martinsglöggli einspielen und von einem Bildschirm „Morgestraich, vorwärts, marsch!“ zu sehen wird. Das ganze Restaurant wird geschmückt, mit Laternen und auch mit Larven aus der Sammlung von Rolf Tschan. Dazu gehören auch sehr alte Larven, wie die Wachs- oder Stofflarven, die erste Zugsplakette von 1911 oder das erste Trommelheft.


Wo wird das sein?


Wir können das ehemalige Restaurant Pinguin an der Schützenmattstrasse übernehmen. Dort wird im Eingangsbereich eine Chaise hingestellt, wo man einen Apéro nehmen kann. Innen sind dann alle typischen Fasnachtsfiguren ausgestellt und in verschiedenen Sprachen angeschrieben.


Kommen alle Fasnächtler auf ihre Kosten?


Ja, wir werden einen Tambourenegge haben, genauso wie einen Pfyfferegge und einen Guggenegge. Die Bar wird eine Waggisbar, an der bei Lokalrunden mit einem Knopf das bekannte Fünfklanghorn ertönen wird. An der Bar gibt es spezielle Fasnachtsdrinks, wie den Waggis-Shot oder den Räppli-Shot. Zu Essen gibt es neben Määlsuppe, Ziibele- und Kääswääie auch „Hörnli mit Ghaggtem“ und e „Zoggeli-Brättli“. Im ehemaligen Fumoir wird ein „Schnitzelbangg-Stüübli“ eingerichtet, wo wir den alten „Bängglern“, die nicht mehr singen, huldigen.


„Baizer sein, ist ein harter Job. Wie wollen Sie das neben dem Theaterspielen auch noch machen?


Ich bin ja ins „Baizersein“ reingerutscht. Mein Onkel Roman Villa (u.a. Donati, Bodega, Kunsthalle) war bereits Gastronom, daher habe ich es ein bisschen im Blut. Ich kann auf Leute zugehen und beherrsche die 4 M: „Man muss Menschen mögen“. Ich habe die Menschen gerne. Aber es ist anspruchsvoll und daher unterstützen mich Rolf Tschan und Heinz Zimmermann. Ich habe kein Wirtepatent, daher wird Heinz Zimmermann oft präsent sein. Während des „S’Läggeli“ [Almi’s Vorfasnachtsveranstaltung, die Red.] und der Fasnacht werde ich nicht dort sein. Aber ich werde auf meiner Tour als Schnitzelbänggler durch die Beizen auch in der eigenen Beiz singen.


Das „S’Läggerli“ läuft parallell?


Ja, es ist mein erstes Standbein und wir sind schon wieder voll in den ersten Proben. Das „Fasnachtsstübli“ ist eine Idee, die ich seit rund zehn Jahren mit mir herumtrage. Nun habe ich einen Investor gefunden und wir können es umsetzen. Ich muss einfach etwas machen, sonst wird es mir langweilig. Wir haben nun zwei Jahre nach einem idealen Standort gesucht.


Wann geht es los?


Am 1. November 2019 ist Eröffnung. Dann dürfen die Fasnächtler das Stübli als erstes ansehen. Am zweiten Tag erfolgt dann die Eröffnung für die geladenen Gäste und die Basler Prominenz. Ab Dienstag, 5. November, ist das Fasnachtsstübli normal geöffnet.


Wie viel Zeit geben Sie sich um den „Return on Investment“ zu erreichen?


Der Investor will sein Geld zurück, aber es gibt keinen Druck. Wir müssen nicht in drei, vier Jahren alles zurückbezahlt haben. Zuerst eröffnen wir gemütlich. Wir haben bereits den ersten Event gebucht! Wir dürfen nun einfach nichts falsch machen. Ich freue mich riesig!

ww-magazin

Patrick "Almi" Allmandinger

Er polarisiert, wie er selber einräumt. Trotzdem besteht die "berühmteste Zahnlücke der Schweiz", wie er in den Medien tituliert wurde, bereits seit über 30 Jahren im Comedy-Geschäft. Der gelernte Damen-Coiffeur hat diese Fasnacht eine neue Vorfasnachtsveranstaltung lanciert und ist immer wieder auf verschiedenen Bühnen unterwegs.